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Die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen ist das Ziel der Crowdfunding-Aktion „Fit for future“. Diese wurde am 28. August in Köln von vier kirchlichen Akteuren vorgestellt. Durch Spenden und Förderungen sollen bis zum Spätherbst mindestens 200 Tablets und digitale Ausstattungen für benachteiligte Kinder und Jugendliche angeschafft werden. Spenden kann jeder, der jungen Menschen etwas Gutes tun will.
Nicht erst die Corona-Pandemie hat die Problematik zu Tage gefördert: Kinder und Jugendliche ohne Zugang zu digitalen Geräten, werden schnell abgehängt. Eine Erfahrung, die nicht nur die pädagogischen Fachkräfte der Katholischen Jugendagenturen Bonn, Köln und Wuppertal machen. Auch die jüngst veröffentlichte Bertelsmann-Studie „Kinderarmut in Deutschland“, bei der von 2,8 Mio. Kindern und Jugendlichen in Armut gesprochen wird, zeigt, dass junge Menschen aus prekären Familien öfter keinen Computer oder Internetzugang haben, als ihre Altersgenossen. „Dieser Zustand ist für die Chancengleichheit junger Menschen fatal“, sagte Diözesanrats-Geschäftsführer Norbert Michels und ergänzte: „Wir dürfen nicht einfach hinnehmen, dass Kinder und Jugendliche aufgrund von sozialer Benachteiligung abgehängt werden“.
Der Bedarf für 200 Tablets und die weitere digitale Ausstattung wurde im Sommer in den Sozialeinrichtungen der drei teilnehmenden Katholischen Jugendagenturen (KJA) Bonn, Köln und Wuppertal ermittelt. Die Mitarbeitenden betreuen und begleiten hier viele junge Menschen in Ganztagsschulen, Jugendeinrichtungen und in der Jugendberufshilfe. „Der Bedarf an einem digitalen Endgerät ist nicht erst seit Corona bekannt. Die Pandemie hat die Bedürftigkeit nur aufgezeigt und verschärft“, sagte Andreas Port, pädagogischer Leiter der OGS Verbundschule Bornheim. „Teilweise hat das Homeschooling auf den Handys der Eltern stattgefunden oder war aufgrund von mangelnden Endgeräten überhaupt nicht möglich. Die Schülerkinder, bei denen keine digitale Ausstattung vorhanden war, wurden zwar postalisch mit nötigen Lernmaterialen versorgt, hatten aber leider keinen Zugriff auf digitale Lerninhalte. Auch der Austausch über Lernplattformen war nicht möglich“, so Andreas Port von der KJA Bonn.
Auch gesellschaftspolitisch ist das Thema „Digitale Ausstattung junger Menschen“ mittlerweile virulent. Maßnahmen, bei denen Schulen Fördermittel beantragen können, sind von Seiten der Landesregierung NRW bereits auf den Weg gebracht worden. „Wir sind sehr froh darum, dass auch die politisch Verantwortlichen in unserem Land mit viel Geld dieses Thema angehen. Jedoch glauben wir, dass der Aufwand der Beantragung zum Erhalt eines digitalen Endgerätes zu lange dauert“, begründete der Geschäftsführer der KJA Köln, Georg Spitzley, die Aktion „Fit for future“. Die Wünsche und Bedarfe der jungen Menschen gehen über ihre Rolle als Schülerinnen und Schüler hinaus. Damit grenzt sich die Aktion von staatlichen Förderprojekten ab. Die Verantwortlichen der Aktion sind sich zudem einig, dass ein Engagement für dieses Thema immer auch ein Gewinn für junge Menschen darstellt.
Die Schauspielerin Susanne Pätzold unterstützt die Aktion als Botschafterin. Sie ist sehr froh, dass es Privatinitiativen wie diese gibt: „Eine Gesellschaft, in der alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Bildungschancen haben, ist eine gute Gesellschaft. Und jeder Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel ist ein wichtiger. Hier aktiv zu werden, ist nicht nur unsere Verantwortung gegenüber unserer Jugend. Wir tun das auch für die Zukunft einer Gesellschaft, in der wir leben möchten“.
„Fit for future“ ist in der kommenden Zeit nun angewiesen auf Menschen, die mit ihrer Spende Gutes tun wollen. Auf der Seite www.dioezesanrat.de steht ein Online-Spendenformular zur Verfügung. Auch auf herkömmliche Art kann auf das Konto der KJA Bonn gespendet werden: PaxBank eG, DE02 3706 0193 0025 2090 28.
Die Aktion „Fit for future“ ist eine Crowdfunding-Aktion des Diözesanrates Köln und der KJAs Bonn, Köln und Wuppertal in Kooperation mit der Aktion Nachbarschaftshilfe des Erzbistum Köln, der Pax-Bank eG und dem Elektronikpartner Nellles aus Bornheim.